„Mr. Wolff²“ auf Prime Video: Die komische Verwandlung des Unterwelt-Buchhalters

PRIME VIDEO – ON DEMAND – FILM
Ein Wiedersehen mit Christian Wolff, dem autistischen Mafia-Buchhalter und Elitekämpfer, war nicht allzu erwartungsvoll. Die 2015 von Ben Affleck geschaffene Figur blieb die vage Erinnerung an eine düstere Tötungsmaschine, die von seinen Schöpfern (Produzent Affleck, Drehbuchautor Bill Dubuque, Regisseur Gavin O'Connor) mit einer Eigenschaft – in diesem Fall Neurodivergenz – ausgestattet wurde, die ihn von den unzähligen Kollegen unterscheidet.
Um Herrn Wolff wiederzubeleben, haben seine Macher ihm eine Portion Humor verpasst, die ihm ungemein guttut. Nach dem unverzichtbaren Massaker vor dem Abspann (bei dem unser Held durch Abwesenheit glänzt) finden wir den Buchhalter verloren im Mittleren Westen, wo er sein Glück bei einem Speed-Dating-Event versucht, überzeugt, den Algorithmus der Veranstalter geknackt zu haben. Der etwas übergewichtige Ben Affleck übertreibt die Tollpatschigkeit seiner Figur, ohne Angst vor Spott zu haben.
Diese fast burleske Dimension (für mehr Raffinesse muss man woanders suchen) zieht sich durch den gesamten Film. Christian Wolff wird von Marybeth Medina (Cynthia Addai-Robinson), einer hochrangigen amerikanischen Beamtin, die die Täter des besagten Massakers finden will, zu Hilfe gerufen und ruft seinerseits seinen Bruder Braxton (Jon Bernthal) an, einen Auftragskiller, dessen geistiges Alter (etwa 8 Jahre) ihn nicht daran gehindert hat, zu einem der Koryphäen seines Berufs aufzusteigen.
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Le Monde